Obwohl die Ursprünge der Pfarrkirche weitaus älter sind, wurde die Pfarre Paldau erst um 1400 errichtet. Patron ist seit jeher der Heilige Märtyrer Vitus, der am 15. Juni gefeiert wird. Dieser sizilianische Jüngling fiel der letzten großen Christenverfolgung im Römischen Reich um 304 zum Opfer. Der Legende nach warfen ihn die Folterknechte in siedendes Öl, weswegen Vitus auch mit einem Kessel dargestellt wird.
Bauphasen der Kirche:
1201 – 1250: Bau einer romanischen Kirche
1441 – 1445: Turm und Chor (=alter Altarraum, seit 1974 Taufkapelle)
1751 – 1775: Gewölbe und Andachtsraum (ehem. Sakristei)
1974: Zubau der südliche Halle
2014: Zubau der Apsis an die südliche Halle
Turm und Glocken:
Der Kirchturm hat seine anfände im 15. Jhdt. Das heutige Flockengeschoß und der Turmhelm wurden 1894 aufgesetzt.
Am 14. September 2008 wurden vier neue Glocken geweiht und aufgehängt.
Inschriften an den Portalen:
Außenportal des Andachtsraumes: 1770
Barockes Nordportal: 1759 – war von 1974-2014 zugemauert.
Fresken:
1974 wurde das Fresko an der Nordwand des Chores und jenes im Langhaus am Triumphbogen zum Chorraum freigelegt. Bei jenem im Chorraum um 1450 ist eine Darstellung des heiligen Vitus mit Engeln zu vermuten und bei jenem im Langhaus eine der Apostel aus der ersten Hälfte des 13. Jhdts.
Marienaltar in der Taufkapelle:
Dieser stammt aus dem ehemaligen Karmeliterkloster, dem heutigen Landesarchiv. Dieses Kunstwerk fertigte nach 1750 der süddeutsche Philipp Jakob Straub.
Neugotische Hochaltar:
Um 1900 schuf der steirische Bildhauer Jakob Gschiel die Figuren für den Hochaltar. In den 1979ern wurden dessen Bestandteile in der Kirche verteilt. Die Altarmensa diente bis 2. März 2014 als freistehender Messaltar. Nach der Renovierung 2014 wurde er in den Andachtsraum gestellt. Die Statuen der heiligen Maria, Josef und Vitus sind in der Kirche verteilt.
Teile der alten Kanzel wurden in den 1970ern in ein Ambo verarbeitet. 2014 wurden diese in die Orgelbrüstung integriert.
Der spätgotische Taufstein wurde um1500 errichtet. Die Figur des hl. Josef unter dem Turm wurde 1898 geschaffen. Die Kreuzwegbilder wurden 2014 in der alten Kirche aufgehängt. An den Pfeilen der Orgelempore sind die hl. Aloisius und Franziskus angebracht. Im Chorraum hängt ein Marienbild im nazarenischen Stil vom spätromantischen Künstler Josef Keßler.
Orgel:
Eine erste Orgel wurde 1747 mit sechs Registern errichtet. Das heutige Instrument mit einem Manual und zehn Registern baute 1844 der Grazer Carl Schehl. 1908 hat der Feldbacher Gottfried Loderer die Orgel erneuert und verkleinert, da sie nur mehr über neun Register und die Pedalkoppel verfügt.
Neugestaltung 2014:
Der Grazer Architekt Alfred Bramberge und die deutsch-japanische Konvertitin und Künstlerin Keiko Sadakane gaben 2014 der Pfarrkirche ein neues Gesicht.
An die südliche Halle wurde die Apsis angebaut und mit einem steinernen Altar aus Istrien, Ambo, Tabernakel, Vortragekreuz und Osterleuchter ausgestattet.
Am 14. Mai 2014 wurde auf dem neuen Altar das erste Mal die hl. Messe gefeiert.
auszugsweise von Thomas Franz Sudi